Auf den 4000 Inseln – Si Phan Don

Unsere letzte Etappe führt uns ganz in den Süden hinunter, bis fast zur kambodschanischen Grenze. Hier inmitten der Mekong-Flusslandschaft liegt die Region Si Phan Don, was so viel heißt wie „4000 Inseln“. Der Mekong erreicht hier eine breite von sage und schreibe 14 Kilometern und wird von einem Archipel aus Sandbänken und steinigen Inseln durchzogen. Da wir gegen Ende der Regenzeit unterwegs sind, können wir auf den ersten Blick bei weitem keine 4000 Inseln aus dem Mekong herausgucken sehen. Aber man sagt, im Sommer, wenn der Fluss wenig Wasser führt, sind hier über 4000 Inseln zu zählen. Wir begnügen uns erst einmal mit den zwei größten Inseln: Don Khon und Don Det.

Unser Hotel liegt auf der etwas kleineren Insel Don Det und diese ist wirklich so klein, dass wir sie locker an einem Tag zu Fuß erkunden können. Während an der Hauptstraße, direkt an der Bootanlegestelle noch alle Backpacker in den unzähligen Bars und Hotels abhängen, wird das Landleben immer traditioneller, je weiter man ins Inselinnere spaziert. Hier laufen Hühner, Hunde, Katzen und Schweine querbeet, überall stehen riesige Wasserbüffel rum und die Häuser sind sehr einfach und offen gebaut. Die Frauen waschen ihre Kleidung im Fluss und es gibt erst seit einigen Jahren Elektrizität auf der Insel. Kein großer Luxus, keine Autos oder Geldautomaten, auf Don Det geht es noch beschaulich zu. Es ist hier recht günstig und so entspannt, dass man hier locker ein paar Tage abhängen kann. Wir buchen uns in einer für die Insel erstaunlich großen Pension ein und lernen auch gleich unsere Deutschen Nachbarn kennen. Mit den zwei Herren aus dem Sauerland die ohne Ihre Frauen unterwegs sind verbringen wir einen netten Abend bei Musik und einigen Bieren. Schließlich hat jeder genug über die Reise zu berichten. Für den nächsten Tag haben wir die Erkundung der größeren Nachbarinsel Don Khon geplant, die man über eine alte von den Franzosen erbaute Brücke erreichen kann. Hierfür haben wir uns klapprige und sehr günstige Fahrräder gemietet. Die Bremsen funktionieren zwar bei beiden Rädern nicht, aber Abfahrten gibt es auf den Inseln sowieso nahezu keine, also starten wir die Tour mit unseren quietschenden Drahteseln. Auf Don Khon geht es scheinbar noch ein wenig beschaulicher zu, noch weniger Verkehr, weniger Touristen, dafür viele Bauern, einfache Siedlungen und jede Menge Dschungel. Auf vielen kleinen Wegen holpern wir auf unseren Fahrrädern durch die Schlaglöcher und stehen auch des öfteren vor einer Sackgasse weil die Wege einfach verschüttet oder abgerutscht sind und ein Weiterkommen unmöglich ist.

Trotzdem erreichen wir die Hauptattraktionen problemlos. Auch hier gibt es wieder eine Reihe von Wasserfällen zu besichtigen, eine alte Dampflock (ebenfalls von den Franzosen gebaut, um die Schiffe an den unpassierbaren Wasserfällen vorbei auf dem Landweg zu transportieren) und man kann sogar auf den einzigen Berg der Insel hochkraxeln um eine bessere Übersicht über die Insel und den unglaublich breiten Mekong zu bekommen. Bevor es dunkel wird, machen wir uns wieder auf den Rückweg, denn heute wollen wir den Sonnenuntergang am Mekong Ufer genießen und den letzten Abend in Laos bei einem kühlen Bier feiern.

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