Von Lop Buri nach Chiang Mai

Nachdem Natalie, bei unserer letzten Station, im Nationalpark Khao Sok noch verschont wurde und keine unerwünschten Begegnungen mit Wildtieren hatte, hat es sie dann doch noch wenige Tage später in Lop Buri erwischt. Die Stadt wird, ja man muss schon fast sagen heimgesucht von unzähligen Javaneraffen, die sich vor allem beim Prang Sam Yot (einem altem Tempelturm aus der Khmer Zeit) herumtreiben. Die Tiere sind wirklich überall und man kann keine Tür oder Fenster offen lassen, wenn man nicht unbedingt unerwünschten Besuch möchte. Straßenstände mit frischem Obst werden besonders gern geplündert, aber auch alles andere ist nicht sicher vor den omnipräsenten Affen. Wenn man mal kurz nicht aufpasst (wir wurden Zeuge davon) ist man schnell seinen Geldbeutel, Kamera, Handy oder Hut los. Trotzdem werden die Affen geduldet, schließlich genießt Lop Buri den Ruf die Affenstadt zu sein und der lockt natürlich auch zahlreiche zahlende Touristen in die Stadt. Die kleinen und auf den ersten Blick putzigen Äffchen können aber auch ganz schön aggressiv werden und mit einem Rudel aufgekratzter Affen sollte man sich nicht anlegen. Und genau eine dieser Javaneraffen hat Natalie unvorbereitet angefallen. Naja eigentlich war es noch ein junger und ziemlich kleiner, aber wenn einem der unvorbereitet von hinten auf die Schulter springt ist das auch erstmal ne riesen Überraschung. Dem kleinen hat es offensichtlich so gut gefallen, dass er auch gar nicht daran dachte wieder runter zu gehen, bis Nils es endlich geschafft hat, ihn zu vertreiben. Wir beschließen uns, in das nächste Gebäude zu flüchten, dem Somdet Phra Narai National Museum. Hier hat einst König Narai gewohnt und ausländische Gäste empfangen. Heute kann man in der großen Anlage eine Menge alter Gebäude bzw. Gebäuderuinen (inkl. Elefantenstallungen) besichtigen, eine Menge über die thailändische Geschichte erfahren und ein kleines Museum besuchen das im Palastgebäude mit Thronsaal untergebracht ist. Lop Buri ist eine der ältesten Städte Thailands und bietet aufgrund der bedeutenden Vergangenheit noch jede Menge weiterer historischer Gebäude wie z.B. die Wichayen Residence, Ruinen einer Botschafterresidenz aus dem Jahre 1653 sowie etliche andere Tempel, die wir natürlich fast alle besichtigen.

Chiang Mai und Samueng Loop

Nachdem wir uns aus der verrückten Affenstadt verabschiedet haben, stoppen wir auf dem Weg nach Norden in Phitsanulok das ziemlich genau in der Mitte der Strecke Bangkok – Chiang Mai liegt. An diesem eingeschlafenen Ort ist der große Touristenansturm komplett vorbeigegangen und obwohl es nicht allzu viel zu besichtigen und zu tun gibt, genießen wir die touristenfreie Zone. Wir haben sogar Probleme zu später Stunde noch ein Hotel zu finden, weil es sowas hier einfach nicht oft gibt. Wir werden zwar fündig, aber das Zimmer ist an allen Ecken und Kanten undicht und bei dem starken nächtlichen Regen ist mal eben unser komplettes Zimmer überflutet worden. Alles auf dem Boden, inklusive Rücksäcke war patschnass. Zum Glück hatten wir unsere Elektronik auf dem Tisch liegen. Froh das nicht schon wieder ein Teil unserer Elektronik den Wassertod sterben musste, ziehen wir los um die Stadt zu erkunden. Dank Internet wissen wir das es in Phitsanulok ein nettes historisches Volkskundemuseum gibt, dem wir auch gleich einen Besuch abstatten. Neben traditioneller Kleidung wird die Wohnsituation der Thais ziemlich genau dargestellt und es gibt eine große Auswahl an landwirtschaftlichen Werkzeugen zu bewundern. Nur ein paar Meter vom Museum entfernt, statten wir einer Buddhastatuemanufaktur (puh schwieriges Wort) noch einen Besuch ab. Ein Traum für alle Alternativen, Hippies und natürlich Buddhisten wird hier war, von winzig kleinen Buddhas, bis zu mehreren Meter hohen Figuren gibt es hier alles und ganz Thailand wird beliefert. Ohne Anmeldung laufen wir einfach durch die Produktion und können so den Herstellungsprozess verfolgen, wirklich ziemlich krass wie die Buddhas hergestellt werden, jedes Stück ist hier ein Unikat. Wir decken uns mit einem Mini-Buddha ein und beeilen uns, unseren Bus zu erreichen der uns ins 330 km entfernte Chiang Mai bringt.

Die Stadt im hohen Norden von Thailand hat wieder jede Menge Wats zu bieten. Der berühmteste buddhistische Tempel ist wahrscheinlich Wat Phrathat Doi Suthep, welcher im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Bekannt für seine Buddha-Statue ist Wat Phra Singh Woramahawihan, deren genaue Herkunft ungewiss ist. Einer Legende nach soll er dem verloren gegangenen „Löwen der Shakyas“  in Indien ähneln. Allerdings gibt es heute in Thailand insgesamt drei Statuen, von denen behauptet wird, sie seien der Phra Sihing. Wir bleiben einige Tage in dem gemütlichen, backpackerfreundlichen, relaxten und ziemlich günstigen Städtchen Chiang Mai hängen, schließlich müssen wir auch ausgiebig den Geburtstag unserer Weltreise feiern. Ein ganzes Jahr reisen wir jetzt schon um die Welt.

Nachdem wir ordentlich gefeiert und wirklich jede Ecke besichtigt haben, beschließen wir mal wieder einen Roller zu mieten, um das Umland zu erkunden. Unser Plan ist es, den bekannten Samueng Loop einmal um Chiang Mai zu fahren. Die Tour führt durch das sogenannte Ping-Tal. Wir kommen an unzähligen überfluteten Reisfeldern, einsam gelegenen Klostern und riesigen Gebirgsketten vorbei, eine wirklich tolle Fahrt. Dadurch das wir in der Regenzeit hier sind, lässt sich zwischenzeitlicher strömender Regen nicht vermeiden und wir machen die ein oder andere unfreiwillige Pause, bevor wir in Chiang Dao ankommen. Hier befindet sich ein riesiges Höhlensystem, dass nur zum Teil beleuchtetist. Will man in den unbeleuchteten Teil, kann man sich einen der wartenden Führer nehmen. Unser Guide leitet uns bewaffnet mit Lampen durch den dunklen Teil der undurchsichtigen Höhle und versucht unsere zahlreichen Fragen mit drei Brocken Englisch zu beantworten, gar nicht so einfach. Trotzdem sehen wir jede Menge Fledermäuse, kraxeln durch enge Gänge und stehen allein im Dunkeln. Kurz vor dem Ausgang der Höhle statten wir dem höhleneigenen Buddhaschrein noch einen Besuch ab, bevor wir uns zu unserem Abendquartier aufmachen. Durch den Tipp eines netten Franzosen in Chiang Mai landen wir sogar in einem echt schicken, und sehr günstigen (10$), Luxusresort indem wir die Nacht verbringen, bevor uns der nächste Tag wieder zurück nach Chiang Mai bringt.

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