On the Road to nowhere

Im immer spärlicher besiedelten Nordwesten besuchen wir den Rocky Cape Nationalpark. An diesem für Aborigines heiligen Ort befindet sich eine Höhle, in der früher die Ureinwohner gelebt haben, alte Felsenmalereinen zeugen noch von dieser Zeit. Leider ist es nicht erlaubt, sich das Ganze anzusehen, aber auch die sonstige Landschaft ist sehr schön. Das nahegelegene Stanley, ein kleiner Fischerort auf einer langgezogenen Halbinsel ist unsere nächste Station. Dort befindet sich „The Nut“, eine beeindruckende Felsformation vulkanischen Ursprungs. Der Fels ragt nahezu senkrecht aus der Landschaft und ist von fast allen Seiten vom Ozean umgeben. Der Aufstieg auf die Felsformation ist dann auch ganz schön schweißtreibend, da eine wirklich ordentliche Steigung zu überwinden ist, mit dem nur im Sommer betriebenen Lift wäre das sicher einfacher gewesen. Oben herrscht dann eine derart raue Brise, dass man versteht das niemand auf dem riesigen, flachen Areal eine Siedlung errichten wollte. Aber der Aufstieg hat sich trotzdem gelohnt, denn wir werden mit einer tollen Aussicht belohnt.

Fahrt ins Landesinnere

Von der Küste fahren wir Landeinwärts. Auf dem schönen Tarkine Forest Drive stoppen wir immer wieder zu kurzen Wanderungen durch den Regenwald. Wir dachten bisher, das Tasmanien einsam ist, aber je weiter wir ins Landesinnere fahren, desto wilder wird die Landschaft und Häuser und Menschen sieht man sowieso nicht mehr. Nur ein Hinweisschild, dass die nächste Tankstelle sehr weit weg ist.

Wir fahren stundenlang durch das riesige Arthur Pieman Conservation Area und sehen hier alle Wildtiere, die Tasmanien zu bieten hat, sogar den seltenen Ameisenigel (Echidna). Zum Schlafen bleiben wir einfach irgendwo auf der Straße stehen, hier oben stört es sowieso keinen und man hat einen tollen Sternenhimmel für sich ganz alleine. Am nächsten Morgen fahren wir stundenland weiter, bis wir nach Ewigkeiten endlich mal in einen Ort kommen, Corinna, mit ganzen 5 Einwohnern. Aber Supermarkt ist Fehlanzeige! Wie geplant kommen wir hier auch nicht weiter, da die Straße einfach in einen Fluss endet. Die Fähre über den Fluss ist leider nur zu bestimmten Zeiten in Betrieb und wir können entweder noch ein paar Stunden warten und hoffen, das uns das Schild nicht anlügt oder gleich weiter und einen Umweg in Kauf nehmen. Da wir noch genug Sprit haben und abenteuerlustig sind, fahren wir natürlich weiter. Nach einer stundenlangen Fahrt kommen wir endlich in dem kleinen Dorf Waratah an, hier gibt es eine Tankstelle und sogar einen kleinen angeschlossenen Shop, an dem wir uns mit einem provisorischen Snack eindecken. Den netten Wasserfall direkt im Ort nehmen wir natürlich auch noch mit (Waratah Falls).

Erst nach Stunden kommen wir wieder in einen Ort mit Supermarkt, wie die Leute hier einkaufen ist uns ein Rätsel. In Queenstown, einer alten Mienenstadt, gibt es dann aber alles. Der Ort erinnert uns irgendwie mit seinen alten Gebäuden und dem alten Bahnhof an eine Westerncity.

Wir fahren weiter Richtung Süden und gelangen zum Franklin-Gordon Wild Rivers National Park, in dem wir eine Wanderung zu den Nelson Falls, dem Franklin River und zum Donaghys Hill, ein toller Lookout, unternehmen. Spät am Abend erreichen wir den Cradle Mountain-Lake St. Clair National Park. Zum Wandern ist es natürlich schon zu spät und wir müssen, nachdem wir bei der einzig bezahlbaren Unterkunft in der Umgebung abgeblitzt sind, eine sehr kalte Nacht im Auto verbringen. Dafür starten wir am nächsten Morgen sehr früh zu einer langen wunderschönen Wanderung um den Shadow Lake. Über Nacht hat es viel geschneit und die weiße Landschaft und frische Luft sind einfach herrlich.

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Zurück nach Hobart

Gezwungenermaßen machen wir uns zurück auf den Weg nach Hobart und kommen auch direkt in eine Polizeikontrolle, wo Nils in’s Röhrchen blasen muss. Da Natalie, das Navigationstalent, die Karte falsch gelesen hat und Nils einmal im Kreis geführt hat, stehen wir nach kurzer Zeit wieder in der gleichen Kontrolle und Nils muss wieder ran. Das ganze passiert ein drittes Mal, aber Nils bremst in letzter Sekunde ab und dreht auf der Straße, wenn das mal nicht verdächtig ist 🙂

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Uns bleibt nur noch eine letzte Nacht direkt am 7-Mile Beach, bevor wir früh am nächsten Morgen unser Auto abgeben müssen und zurück nach Australien fliegen. Tasmanien war definitiv ein Highlight auf unserer Reise und 10 Tage waren einfach viel zu kurz für diese wunderschöne Naturparadies. Wir müssen einfach bald noch einmal wiederkommen. Dann aber im tasmanischen Sommer, um den 65 km langen Overland Track durch tasmaniens Wildnis zu erwandern.

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