Costa Ricas zentrale Hochebene ist das Hauptsiedlungsgebiet und das kulturelle Zentrum des Landes. Die 3 Städte Alajuela, San Jose sowie Cartago liegen hier dicht beieinander. Die fruchtbaren Vulkanböden, das angenehme subtropische Klima mit leichtem Wind und einer Durchschnittstemperatur von 20°C sind einfach ideale Bedingungen, um sich niederzulassen.
Alajuela
Unser Flieger landet früh, sehr früh und wir haben, ganz entgegen unserer Gewohnheiten (planlos), zum Glück schon unsere Unterkunft über AirBnB gebucht. Zum Glück ist ein früher check-in möglich und wir schneien ziemlich früh am Morgen bei Steve (Ex Delta Pilot) und Irene (Costa-Ricanerin) ein. Nach einem kurzen Powernap (für alles andere sind wir zu neugierig) erkunden wir die Stadt der Mangos, wie Alajuela auch genannt wird. Im Parque Central mit seinen riesigen Mangobäumen und der hübschen Kathedrale bekommen wir schon einen ersten Eindruck vom geschäftigen Treiben, der allerdings noch vom hiesigen Markt getoppt wird. Ausgehungert bestaunen wir die vielen wirklich tollen Stände und beschließen ein landestypisches Gericht in einem der zahlreichen Sodas (kleine, günstige Restaurants) zu probieren. Wir entscheiden uns für Casado was soviel bedeutet wie „verheirateter Mann“ denn die Mischung von Reis mit Bohnen, frittierter Banane, Avocado, Salat und Fleisch oder Fisch gehört einfach zusammen wie ein Mann zu seiner Frau. Die Kombo schmeckt echt lecker, ist sehr günstig zu haben und wird in Costa Rica zu einer unserer Hauptmahlzeiten. Außerdem genehmigen wir uns noch eine Olla de Carne Sopa (Suppe mit Fleisch und Yuca, Mais, etc.) bevor wir uns am frühen Abend total platt ins Bett verkrümeln.
Am nächsten Tag frühstücken wir ausgiebig und schwelgen noch immer in Planlosigkeit, als uns unsere Gastgeber spontan auf einen Ausflug an die Küste einladen. Wir sagen natürlich nicht nein, packen in 2 Minuten unsere 7 Sachen und ab gehts. Auf der Fahrt durch die Berge stoppen wir auf einer Brücke am Rio Grande, denn unter der Brücke sonnen sich unzählige Krokodile. Schwimmen ist hier definitv nicht ratsam, denn das Wasser ist so trüb das man die teilweise riesigen Tiere wirklich erst im letzten Moment sieht. Die sind definitiv nochmal eine Nummer größer als die Alligatoren in den Everglades. Mittags legen wir einen Stopp in Los Suenos Marina Village ein, ein super teures 5 Sterne Golf Resort am Playa Herradura, wo die reichen Yachtbesitzer absteigen. Nach einem Spaziergang im Yachthafen verfahren wir uns erstmal auf dem riesigen Golfplatz bevor wir weiter zum Playa de Jacó fahren. Jaco und der angrenzende Beach sind ziemlich touristisch und es gibt definitv schönere Städtchen, aber für den Tourist wird wirklich alles erdenkliche geboten. Wir schließen die Tour in einem Soda bei einem Casado mit Steve und Irene ab.
San Jose
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns und beschließen das nahegelegene San Jose zu erkunden. Nach ein paar Startschwierigkeiten finden wir den richtigen, sehr komfortablen und spottbilligen Bus der uns in die Hauptstadt bringt, mit 340.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Nachdem wir ein Zimmer in einem der unzähligen Hostels bezogen haben, erkunden wir die wuselige Innenstadt mit den zahlreichen Museen und dem 1897 fertiggestellten, sehr schönen Nationaltheater. Am Abend sind wir in Chinatown, das außer durch ein Tor, einige Steinskulpturen und ein gehäuftes Auftreten von asiatischen Geschäften recht unspektakulär daherkommt. Wir haben dort eine Verabredung mit Neiva, ihrem Mann Marco und ihrer Tochter Elena. Neiva hat ein Auslandsjahr in Hohenheim verbracht und mit Natalie in einer WG gewohnt. Wir verbringen einen lustigen Abend mit den dreien und ihren Freunden in einem typisch taiwanesischen Restaurant, schlemmen leckere und gigantische Portionen Nudelsuppe und spülen das Ganze mit ordentlich Algensaft hinunter der wirklich sehr gut schmeckt. Neiva lädt uns sogar ein, einige Nächte bei ihr zu verbringen und bietet uns Elenas Kinderzimmer als Nachtlager an.
Nach so viel Stadt ist uns aber erstmal nach Natur und wir planen erstmal die berühmte Natur Costa Ricas zu erkunden doch kommen wir gerne auf Neivas Angebot zurück.
Cartago
Nach ereignisreichen Wochen in Costa Rica’s Natur (siehe nächster Bericht „Im Land der Vulkane“) kommen wir auf das Übernachtungsangebot zurück und erreichen das 25 km östlich von San Jose liegende Cartago wo die 3 in einem hübschen Haus in einer Gated Community wohnen. Marco kennt sich wirklich super aus und wir machen eine wahnsinnig coole Tour durch Cartago und das Umland.
Die beeindruckenste Kirche des Landes findet sich hier, die Basílica de Nuestra Señora de Los Ángeles. Die Kirche, mit der Statue der Schwarzen Madonna „La Negrita“, ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte für Gläubige aus ganz Zentralamerika. Die neben der Basilika liegende heilige Quelle lockt jedes Jahr tausende Pilger mit ihrem Heilwasser, das Krankheiten heilen soll und wir lassen uns das natürlich auch nicht entgehen und trinken einen ordentlichen Schluck. Das Wasser sprudelt aus einer Quelle beim Felsen, wo der Sage nach ein Mädchen im Jahre 1635 die Statue der Jungfrau Maria fand und mit nach Hause nahm. Am nächsten Morgen war die Statue aber wieder an den Fundort zurückgekehrt. Verwirrt bringt das Mädchen die kleine, schöne Statue wieder nach Hause und schließt sie sicher in einem Schrank ein. Als am nächsten Morgen die Statue wieder zurückgekehrt ist erzählt das Mädchen die Geschichte ihrer Mutter sowie den Geistlichen, die daraufhin beschließen, an eben dieser Stelle eine Basilika zu errichten.
Wir lassen Cartago hinter uns und erkunden das Umland. Marco bringt uns zu tollen Orten, die in keinem Reiseführer zu finden sind und wo sich bestimmt nur sehr wenige Touristen hin verirren. Die Route geht zu dem Mirador Orosi, über das Orosi Valley mit der ältesten Kirche des Landes, zu einem riesigen Staudamm und zum wunderschönen Lago de Cachi. Und noch viel besser, wir halten gefühlt an jedem Straßenstand an, wo wir alle landestypischen Spezialitäten versuchen. Als wir nach diesem kulinarischen und kulturellen Erlebnis schon fast am Platzen sind werden wir am Abend noch zu Marcos Mutter eingeladen um das chinesische Neujahr zu feiern. Wir haben einen sehr netten Abend, schlemmen und entdecken neue Geschmäcker was das Zeug hält und begrüßen das neue Jahr – das Jahr des Hahns. Der Abend war unglaublich und das Essen unbeschreiblich gut, an dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Köchin, die sogar extra deutsche Bier für uns besorgt hat.