Da wir noch keinen wirklichen Plan haben, wo wir als nächstes hin wollen, beschließen wir erst einmal noch ein wenig in Florida zu bleiben und wir setzten unsere Reise ohne Frede fort. Unser erster Stopp ist das J. N. Ding Darling National Wildlife Refuge. Der 2000 Hektar große Park befindet sich auf Sanibel Islang und wurde 1976 zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Mangroven- und Sumpfgebiet wurde nach dem bekannten Karikaturisten Jay Norwood „Ding“ Darling benannt (ok ok wir kannten den auch nicht ;-)). Ein guter Ort, um etliche Zugvögel bei einer kleinen Wanderung auf gut ausgebauten Wegen zu entdecken. Der Tag ist noch jung und wir erkunden noch die etwas oberhalb gelegene Captiva Island. Beide Inseln sind die meistbekannten Inseln in der Gegend um Fort Myers und sie sind mit dem Festland über eine 3 Meilen lange Brücke verbunden. Auch diese kostet natürlich Maut und wir sind mittlerweile ganz froh das wir das Mautpaket bei Sixt gebucht haben. Am nördlichsten Punkt von Captive lädt ein wirklich breiter und schöner Strand dazu ein, den Sonnenuntergang zu genießen, das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Auf der Rückfahrt zum Festland stellen wir fest, dass genau heute eine Art Lichterfest auf Sanibel stattfindet und das ist wirklich beeindruckend denn fast alle Wege sind von hunderten…ach tausenden von Lichtern meilenweit gesäumt.
Zurück auf dem Festland verschlägt es uns auch heute wieder auf einen Walmart Parkplatz. Am nächsten Morgen sehen wir, dass direkt neben uns ein Touren Bus von Eddie Coffey parkt. Bevor wir noch googlen können was für eine Band das ist, kommt schon eine Frau rüber, klopft an unser Auto und lädt uns auf ein Kaffee ein. Sie erzählt uns, dass ihr Mann ein berühmter Country Sänger aus Neufundland ist und sie für Auftritte in Florida gerade unterwegs sind. Eddie sitzt derweil vor seinem Bus und chillt ein bißchen. Nachdem wir ein paar Geschichten ausgetauscht haben bekommen wir sogar eine CD geschenkt und haben die Gelegenheit unser CD Radio mal auszutesten. Danke Eddie und Rhonda, die CD is echt cool und „Gray Foggy Day“ rockt.
Mit guter Mucke geht die Fahrt zurück nach Fort Meyers. Dort wollen wir einen weiteren Punkt auf unserer Todo Liste erledigen. Da die USA das Land der Waffen ist und wir endlich mal verstehen wollen, warum es so einen großen Hype bei Jung und Alt um das Schießen gibt, steht heute ein Besuch auf einer Gun Range an. Nils stellt sich gar nicht so schlecht dran und er versucht sogar verschiedene Waffentypen. Rumballern ist hier erstaunlich einfach, auch für Touris die noch nie ne Waffe abgefeuert haben (was wir den Betreibern übrigens so mitgeteilt haben). Man füllt einen Zettel aus, zeigt seinen Ausweiß und nach 30 Sekunden Erklärung gehts los. Wir sind total überrascht, da es wohl eine ganz normale Wochenendbeschäftigung ist. Es sind wahnsinnig vile Familien mit ihren Kindern dort, die kaum laufen können und schon das schießen üben. Zwei Stunden später haben wir etliche Pistolen durch (an ne Desert Eagle und ein Sturmgewehr haben wir uns nicht getraut) und sind eine Erfahrung reicher. Eigentlich sind wir froh, dass es in Deutschland zum Glück andere Waffengesetzte gibt, rumballern wird nicht unsere Lieblingsbeschäftigung.
Nach so viel Krach machen wir noch eine kleiner Abendwanderung am Lake Woodruff. Wir sehen jede Menge Vögel, Schildkröten uns Mosquitos. Leider ist der Aussichtsturm gesperrt aber das Gebiet ist trotzdem wirklich schön!
Die letzten Tage in Florida verbringen wir noch in Miami. Unsere Absteigen werden immer schlechter und teurer, die Kakerlaken lassen Grüßen. Nach kurzem googlen checken wir auch, dass es wohl nicht gerade die sichersten Gegenden sind, in denen wir absteigen (in der Neighborhood Alapatha und Little Haitii). Aber egal, wir lassen uns nicht abhalten und erkunden trotzdem die Gegend, inzwischen ja ohne Auto und alles zu Fuß. Wir treffen nur freundliche und hilfsbereite Menschen und entgegen aller Warnungen ist uns nichts geklaut worden. Unter anderem besichtigen wir die Wynwood Walls, ein bekanntes Künstlerviertel, mit tollen Graffitis von Künstlern aus der ganzen Welt.
Nach fast 2 Wochen in Miami wird es endlich Zeit für was Neues, Weiterflug und erste Unterkunft sind gebucht. Die Reise geht nach Puerto Rico!