Space Coast

Floridas Ostküste hat einiges zu bieten, also wo fangen wir an:

St. Augustin, 1565 von Admiral Pedro Menéndez de Avilés gegründet und damit die älteste durchgehend besiedelte und von Europäern gegründete Stadt in Amerika. Für Europäer ist das natürlich nicht wirklich alt und mit Regensburg, Trier, Paris usw. ist man deutlich ältere Städte gewohnt, daher sind wir zunächst etwas skeptisch, was St. Augustin so zu bieten hat. Das Städtchen ist tatsächlich schön, wenn auch etwas protzig, wie zum Beispiel das Alte Ponce die León Hotel, das heutige Flagler College. Auch die Altstadt mit den historischen Gebäuden und den Kopfsteinpflastergassen laden zum schlendern ein. Die Hauptattraktion ist aber sicher das Castillo de San Marcos. Das aus dem Jahre 1695 stammende Fort wurde von den Spaniern in einem Zeitraum von 23 Jahren erbaut, um die Stadt vor Angriffen zu schützen.

Daytona Beach, nur ein Katzensprung entfernt und selbsternannt als „The World’s Most Famous Beach“. Davon wollen wir uns natürlich überzeugen. Aber wir können definitiv sagen, dass die USA weitaus schönere Strände zu bieten haben. Aber wahrscheinlich bezieht sich die Aussage auch mehr auf die Anzahl der Parties die hier jährlich gefeiert werden. Jeden Frühling zieht es hunderttausende Studenten zu den berühmt berüchtigten Spring Breaks oder zu diversen Motorcycle Events an. Der Strand bietet hierfür beste Vorraussetzungen und schließlich wurden hier 1947 die legendären NASCAR-Rennen gegründet, da der Strand hier sehr breit und sehr hart ist und sich wohl optimal für Autorennen anbietet. Heute fährt die NASCAR natürlich auf richtigen Rennstrecken, aber auch heute kann man noch für einen 10er den Strand mit seinem eigenen Wagen in Schrittempo befahren. So muss man sein Strandequipment nicht mühsam schleppen…American way of life eben.

Etwas weiter südlich stoßen wir auf den Haulover Canal. Jeden Winter ziehen die warmen Wassertemperaturen und das reichhaltige Nahrungsangebot hunderte Seekühe zum überwintern an und auch wir sehen einige dieser beeindruckenden Tiere, wenn auch nur aus weiter Ferne. Nach einer kurzen Fahrt sind wir im Merritt Island National Wildlife Refuge. Das wirklich tolle Schuzgebiet kann, amerika-like, natürlich mit dem Auto erkundet werden was die vielen Vögel und Aligatoren hier wirklich nicht zu stören scheint. Wir sehen Aligatoren beeindruckend nah und beobachten unzählige Silberreiher beim fischen aus nächster Nähe.

Beeindruckend ist allerdings auch das Cape Canaveral, welches sich ebenfalls auf Merritt Island befindet und so nutzen wir die Gelegenheit und statten dem Raketenstartgelände einen Besuch ab (wer erwartet das in einem Schutzgebiet). Wir überlegen nicht wirklich lange, ob wir den hohen Eintrittspreis in’s Kennedy Space Center (55 $ pro Person) zahlen sollen, denn wann hat man schonmal die Gelegenheit das Raumfahrtzentrum der NASA zu besichtigen. Und es lohnt sich wirklich: Wir starten gleich mit einem Rundgang auf dem Mars indem wir mit einer Microsoft HoloLens ausgestattet werden und dann digital auf dem Mars rumlaufen, wirklich cool denn alle Aufnahmen sind detailgetreu aufgenommen vom Marsrover Curiosity. Ein paar Erklärungen der Marslandschaft gibt es gleich dazu. Danach gehts weiter auf eine Bustour über das riesige Gelände indem wir die Startrampen, das Saturn und Apollo Konstruktionsgebäude (eines der größten Gebäude der Welt bezogen auf Volumen) und die kommerziellen Anbieter SpaceX und Boeing besuchen. Am Ende der Bustour stoppen wir an der Saturn V (Mondrakete) und schauen uns die Rakete Stufe für Stufe an, wirklich ein beeindruckendes Teil. Zurück im Hauptkomplex gehts weiter in das Spaceshuttle Gebäude wo das Atlantis Shuttle an der Decke hängt sowie etliche Booster ausgestellt sind, natürlich wird auch auf die verlorenen Shuttles eingegangen. Die Zeit wird knapp und ein Tag ist fast zu wenig um alles zu sehen aber wir schauen uns noch einen wirklich guten IMAX Film mit Aufnahmen aus der ISS an und besuchen den Rocket Garden wo zahlreiche Raketen ausgestellt werden bevor wir von der Security hinausgebeten werden.

Spät am Abend machen wir uns auf in Richtung Miami, dort wartet schon Frederik auf uns. Wir kommen durch Palm Beach und wundern uns über die hohe Polizeipräsenz und einige gesperrte Straßen, sowie unzählige Kamarateams. In unserem Reiseführer lesen wir, dass hier Trump sein klitzekleines Luxusanwesen (gerade mal 118 Zimmer) Mar-A-Lago hat. Dabei handelt es sich um ein historischen Anwesen, was Trump weit unter dem Marktpreis 1985 gekauft hat. Wir beschließen eine extra Runde zu fahren und nehmen noch schnell ein Foto aus dem Auto auf.

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