Wir erreichen den Lone Star State Texas und wie soll es anders sein, wir steuern natürlich gleich mal den nächsten Nationalpark an: Big Bend. Wir suchen uns eine Wanderung am Santa Elena Canyon aus. Der Weg führt eine ganze Weile am Ufer des Rio Grande entlang, der die USA von Mexico trennt. Im Canyon kann man auf Steinen in die Mitte des Rio Grande laufen und steht so fast genau auf der festgelegten Grenze. Am Weg entlang sind alle paar Meter kleine Verkaufsstände aufgebaut, an denen man mehr oder weniger hübsche selbstgemachte Kleinigkeiten von Mexikanern kaufen kann, wohlgemerkt auf US Seite. Man muss einfach nur Geld in eine Box werfen (alles kostet das gleiche) und irgendwie kommen die fleißigen Bastler nachts illegal mit dem Boot rüber und holen sich ihr Geld ab und liefern neue Ware. Solange Sie nicht bleiben ein wohl geduldeter Geschäftszweig.
Wir kaufen nichts und machen lieber noch eine kleine Wanderung zu den Hot Springs. Diese warmen Quellen wollen wir eigentlich mal testen aber auch gegen Abend ist der kleine Warmwasserpool noch proppenvoll und so viel Körperkontakt muss dann nicht sein. Wir fahren weiter auf den Chisos Mountain um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen.
Nach der Zeit im Park verlassen wir den Park Richtung Norden und müssen erstmal durch eine krasse Polizeikontrolle mit dutzenden von Kameras. Hier wird uns auch mal wieder bewusst, wie nah Mexiko ist und das die Amis um jeden Preis illegale Einwanderer vermeiden wollen. Wir müssen unsere Pässe zeigen und genau erklären was wir gerade in Texas machen. Da wir nicht wirklich mexikanisch aussehen kein allzu schweres Unterfangen.
Am nächsten Morgen fahren wir nach San Antonio, nach Houston die zweitgrößte Stadt in Texas und ziemlich Multikulti und liberal für Texas. Die Stadt ist vor allem für ihren schönen Riverwalk bekannt, einen Kanal der mitten durch die Stadt führt. Man kann mit Booten über den Kanal fahren, oder sich in einem der unzähligen Kneipen die Zeit vertreiben. Die Stadt ist natürlich extrem touristisch, es gibt sogar einen Biergarten vom Hofbräuhaus München und wir beschließen unser Helles dann doch lieber in Bayern zu trinken wenn wir wieder da sind. Nur einen kurzen Spaziergang entfernt besuchen wir die Pilgerstätte eines jeden Texaners, das Alamo. Bei dem Versuch dieses Fort mit nur wenigen hundert revolutionären Texanern gegen eine starke Übermacht von Mexikanern zu verteidigen, wurden alle Texaner getötet. Nur wenig später haben die Texaner, angestachelt um das Ereignis von Alamo, die Mexikaner vernichtend geschlagen und sich die Unabhängigkeit von Mexiko erkämpft. Deswegen ist auch heute noch jedem Texaner der Spruch “ Remember the Alamo“ bekannt.
Nach soviel historischem Input, beschließen wir das zu tun, wofür Texas wirklich über Landesgrenzen hinweg bekannt ist: ein stilechtes BBQ. In dem kleinen Ort Lockhart (BBQ Hauptstadt) gibt es eine riesige Auswahl von BBQ Restaurants und wir entscheiden uns für die Chisholm Trail Bar-B-Q. Die Portionen sind riesig und natürlich sehr fleischlastig, aber lecker und wir werden mehr als satt.
Wir steuern die Hauptstadt von Texas und den Regierungssitz Austin an. Die Stadt besitzt das größte Parlament, sogar größer als das in Washington D.C. und das wollen wir natürlich sehen. Wie heißt es doch so schön „In Texas ist eben alles ein bisschen größer“. Im Parlament gibt es eine echt schöne und empfehlenswerte Führung (kostenlos) und man kann das Wahrzeichen von Texas, „The Lone Star State“ bewundern.
Wir müssen unseren Mietwagen bald abgeben und so machen wir uns nach ein paar Nächten in Texas auf Richtung Louisiana. Der letzte Stopp vor der Grenze ist das bei Houston (schrecklicher, riesiger Molloch) gelegene Galveston. Die Stadt hat eigentlich eine hübsche historische Innenstadt mit Gaslampen, aber als wir dort waren, haben wir leider nur Baustellen gesehen. Die Stadt ist über 30 Meilen lang und nur 3 Meilen breit da sie auf eine Sandzunge im Golf von Mexiko liegt. Also weiter Richtung Jazz, Louisiana wartet!